«Wenn der Pager pfeifft, stehe ich bereit - immer!»

Tao, 25 - auszubildender Feuerwehrmann

Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten. Helfen und etwas bewegen war es, was mich zum Entschluss brachte, in die Feuerwehr und in den Rettungsdienst zu gehen. Personen aus Notlagen zu befreien, helfen, wenn jemand in der Klemme ist, hat mich gepackt.

In meinem erlernten Beruf als Elektriker bin ich morgens aufgewacht und mir fehlte total die Lust und Leidenschaft im Beruf. Ich schleppte mich eher zur Arbeit und verrichtete dort die alltäglichen Aufträge.

In meinem neuen Beruf bei der Feuerwehr ist es eine Kehrtwende um hundertachtzig Grad. Fast schon ein bisschen kitschig, aber ich stehe mit vollem Herzblut für meinen Job auf und freue mich auf die Arbeit sowie die Herausforderungen, welchen ich jeweils begegnen werde, ohne diese vorher zu kennen.

Jedes Einsatzfahrzeug einer Blaulichtorganisation, welches mir auf der Strasse begegnete, gab mir das Gefühl von Sicherheit. In mir kam der klare Wunsch auf, meinen Teil beizutragen.

Wenn ich gefragt werde, wie es sich anfühlt, wenn nachts um drei Uhr der Pager pfeift und mich aus dem Bett holt, nachdem ich bereits acht Stunden im Dienst war und noch mehr als sechzehn Stunden vor mir habe, probiere ich es wie folgt zu beschreiben:

Ich befinde mich selten bis nie in einer Tiefschlafphase, wenn ich im Dienst bin. Irgendwie bin ich immer mit einem Teil bereit für den nächsten Einsatz. Nun klingelt der Pager, der Adrenalinpegel steigt und ich eile – wie man es aus dem Film kennt – zur Fahrzeughalle. Der Einsatzgong klingt jedoch weniger spektakulär und es ist auch keine Actionmusik zu hören…

Nun tickt die Zeit und innert drei Minuten müssen die Fahrzeuge bereits ausrücken.

Ich bin voll fokussiert und gemeinsam mit meinen Kolleg:innen rüsten wir uns in der Garderobe aus, welche sich in der Fahrzeughalle befindet, und eilen mit der Einsatzhose sowie Jacke, dem Helm und den Feuerwehrstiefeln zum eingeteilten Fahrzeug. Mit wenig Informationen zum Ereignis verspüren meine Teamkamerad:innen und ich auch ein gewisses «Kribbeln». Es ist das Unvorhersehbare, was den Beruf enorm spannend, aber auch herausfordernd macht.

Und selbst, wenn wir zum Beispiel die Information haben, dass es sich um ein spezifisches Ereignis handelt, kann vor Ort alles anders sein.

Wir sind aber nicht immer im Einsatz und nicht jedes Mal ist es ein Brand. Auch gibt es manchmal ruhigere Tage. Diese sind ebenso wichtig. Denn in der einsatzfreien Zeit trainieren wir, kontrollieren unser Material und pflegen die Fahrzeuge.

Nur mit geübten Einsatzkräften, einsatzfähigem Material und gewarteten Fahrzeugen können wir die alltäglichen Einsätze meistern. Das braucht Zeit, kostet Geld, aber bringt Sicherheit. Das Gefühl von Sicherheit ist unbezahlbar.