«Ich bin das Bindeglied zwischen dem Piloten und der Notärztin.»
Roman, 37 - Rega-Rettungssanitäter
Vor fast zehn Jahren bin ich als Rettungssanitäter zur Rega gekommen und die Arbeit hier fasziniert mich noch heute. Ich habe einen sehr vielseitigen und interessanten Job, bin in der Helikopter-Crew das Bindeglied zwischen den Pilot:innen und den Notärzt:innen und unterstütze beide bei ihrer Arbeit. Das verlangt gute Kenntnisse in der Aviatik und der Medizin. Im Einsatz unterstütze ich den*die Piloten*Pilotin in seiner*ihrer operativen Tätigkeit im Cockpit: Wir beobachten den Luftraum, beurteilen die Topographie und die Wetterbedingungen. Am Boden arbeite ich mit dem*der Notarzt*Notärztin zusammen und unterstütze ihn*sie bei der medizinischen Versorgung des*der Patienten*Patientin. Wenn wir bei einer Person in Not nicht landen können, bediene ich die Rettungswinde und lasse den*die Notarzt*Notärztin zum*zur Patienten*Patientin herunter.
Herausfordernd ist es, wenn die Ansprüche der Aviatik und der Medizin auseinandergehen. Beispielsweise, wenn sich das Wetter plötzlich verschlechtert und der*die Pilot*Pilotin losfliegen möchte, wir aber aus medizinischer Sicht lieber noch etwas mehr Zeit für den*die Patienten*Patientin am Einsatzort einsetzen würden. Wir besprechen im Team, wie wir vorgehen, und setzen Prioritäten, um den*die Patienten*Patientin gut zu versorgen und ihn sicher in das nächste, geeignete Spital zu fliegen und dort an das Ärzt:innenteam zu übergeben.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Crew macht für mich die Arbeit bei der Rega besonders. Wir sind drei verschiedene Berufsgruppen: Pilot:in, Rettungssanitäter:in und Notarzt*Notärztin. Jede:r hat eigene Kompetenzen und kennt seine*ihre Aufgabe. Wir vertrauen einander und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können, auch, weil jede:r ein Profi auf seinem*ihren Gebiet ist.
Die Crew ist ebenfalls wichtig, wenn wir einen emotional schwierigen Einsatz hatten. Zurück auf der Basis tauschen wir uns aus und jede:r erzählt, wie er*sie den Einsatz wahrgenommen hat. Da wir uns gegenseitig gut kennen und uns vertrauen, fällt das Reden leicht. Auf diese Weise gelingt es mir meistens, auch schwierige Einsätze nicht «mit nach Hause zu nehmen».