«Wenn Zivilist:innen in Not sind, helfen wir natürlich genauso, wenn wir gerade da sind. »

Amanda, 30 - Militärpolizistin

Ich bin zur Militärpolizei, weil es eigentlich immer schon ein Traum von mir war, zur Polizei und zur Armee zu gehen. Ich konnte also zwei berufliche Träume miteinander kombinieren. Perfekt!

 

Sicher haben mit diesem Wunsch auch meine zwei älteren Brüder zu tun. Die waren immer schon mit grosser Begeisterung Soldaten und haben mir grossen Respekt für die Armee und den Dienst für die Allgemeinheit und unser Land gezeigt. Sie haben mit Stolz ihren Dienst geleistet, dass hat mich immer sehr beeindruckt und beflügelt, dasselbe zu tun.

 

Ich freue mich, jetzt nach einer langen Ausbildungszeit im ganz normalen Polizeidienst der Militärpolizei meine Aufgaben erfüllen zu können.
Grössere Karriereziele habe ich im Moment nicht. Ich bin froh das die anstrengende Zeit der Ausbildung jetzt erst einmal vorbei ist und ich das tun kann, was ich schon als Kind immer wollte: Bei der Polizei arbeiten, mich für andere einsetzen, Fälle lösen; darüber hinaus möchte ich ein Beispiel für andere Frauen* sein und mich für ihre Repräsentation in der Armee einsetzen.

 

Wir sind als Frauen* in der Schweizer Armee natürlich in der Minderheit. Bei der Militärpolizei sind wir insgesamt sogar nur drei Frauen*. Das ist schon speziell.

 

Ich möchte aber Frauen* mit meiner Arbeit ermutigen und mit meinem Beispiel zeigen, dass sie dasselbe genau so erfolgreich machen können wie ich. Denn wir Frauen* können diese Arbeit genau so gut und in manchen Situtationen sogar besser machen wie Männer*. Alle haben ihre Stärken und Schwächen, klar; aber man arbeitet immer im Team und ergänzt sich.

 

Ich weiss, dass viele Frauen das, was ich mache, gerne auch tun würden. Aber viele scheinen, unsicher zu sein, oder sie trauen sich nicht zu, dass sie das auch könnten.

 

Wir von der Militärpolizei kümmern uns aber eigentlich ausschliesslich um die Sicherheit und die polizeilichen Belange innerhalb der Armee und bei den Armeeangehörigen.

Bei schweren Verkehrsunfällen im zivilen Bereich werden wir aber genau so aktiv und helfen unseren Kolleg:innen der zivilen Polizeien und des Zivilschutzes.
Wenn es bei der Armee zu Verletzungen und Unfällen kommt, dann rufen wir immer auch die zivilen Sanitätseinheiten hinzu. Es gibt immer wieder Überschneidungen mit zivilen Notfallorganisationen und Kolleg:innen in Notfallsituationen, in denen wir immer sehr gut zusammenarbeiten. Wir können uns auf die gegenseitige respektvolle und professionelle Unterstützung immer verlassen. Das ist toll und nie ein Problem.

 

Etwas ganz Besonderes, was ich bei der Arbeit erlebt habe? Ich habe meinen Lebenspartner bei der Militärpolizei kennengelernt. Das ist für mich sehr besonders.
Wir teilen glücklicherweise nicht nur berufliche, sondern auch private Interessen. Er war und ist mir vor allem eine grosse Unterstützung und Hilfe bei meiner Ausbildung und im Alltag.

 

Er kann mich mit seiner Erfahrung gut unterstützen und vor allem versteht er auch meine Arbeitssituation gut. Er kann nachvollziehen, dass ich nach einem anstrengenden Dienst nicht immer Energie übrighabe. Dieses Verständnis hilft, mit den Herausforderungen unseres Berufs besser umgehen zu können. Dafür bin ich ihm äusserst dankbar.

 

Mein Beruf bietet mir zukünftig einen sicheren beruflichen Rahmen, was ich sehr schätze. Ich habe viel dafür geleistet und ich freue mich sehr, dass ich einen so abwechslungsreichen Beruf gelernt habe, der mir zukünftig auch gewisse finanzielle Sicherheiten, Freiheiten und andere mir wichtige Vorteile bietet. Auch, wenn ich viel dafür opfere – wie z.B. das Leisten von Schichtarbeit oder die Verantwortung, die meine Kolleg:innen und ich tragen.

 

Als Frau werde ich vielleicht zukünftig auch speziell für Frauen* innerhalb der Armee da sein. Ich werde sehen, was noch alles kommt.

Ich freue mich jedenfalls sehr auf meine Arbeit und hoffe, dass ich denen helfen und diejenigen in der Zukunft so gut wie möglich unterstützen kann, die mich brauchen werden.